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„Ob Dir es sauer wird mit Deiner Nahrung und Ackerwerk, das laß Dich nicht verdrießen, denn Gott hat es also geschaffen“
Der aus Westfalen stammende Gottfried Dietrich Wilhelm Berthold (1854- 1937) ist als Botaniker des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts eng mit der Geschichte der Georgia Augusta in Göttingen verwoben. Er hatte sich bereits als Student an der Universität Göttingen mit Algen beschäftigt und seine Dissertation dieser Thematik gewidmet. Nach Forschungsaufenthalten an der Zoologischen Station in Neapel, wo er intensiv Untersuchungen an Algen durchführte, habilitierte er sich 1881 in Göttingen bei Johannes Reinke. Später übernahm er dessen Professur für Botanik sowie dessen Direktorat am Pflanzenphysiologischen Institut und widmete sich entwicklungsmechanischen bzw. physiologischen Fragen bei höheren Pflanzen. Die vorliegende Monografie untersucht erstmalig anhand der gegenwärtigen Forschungslage Leben und Wirken Bertholds. Bertholds Lebensgeschichte wird chronologisch und in größtmöglicher Vollständigkeit dargestellt. Bildungsgeschichtliche Akzente, der personelle Konnex zu Johannes Reinke und der Einfluss der Zoologischen Station Neapel finden hier ebenso Platz wie die Rekonstruktion der Lehr- und Forschungstätigkeiten und der familiären Verhältnisse. Da Berthold vorrangig als Phykologe, also Algenkundler anzusehen ist, widmet sich der zweite Teil dem Forschungsschwerpunkt Algen. Dabei werden vor allem die meeresbiologischen Aspekte seiner Forschung am Golf von Neapel untersucht. Bertholds unterschiedliche Lebensstationen können in Zusammenhang mit seinen Publikationen betrachtet werden, dieser Teil untersucht daher das wissenschaftliche Wirken Bertholds. Anhand der aktuellen Quellenlage wird der Bestand seiner Werke aufgearbeitet und katalogisiert. Die vollständige Bibliografie ermöglicht die Bestimmung von Schwerpunkten in Bertholds wissenschaftlichen Untersuchungen. So bietet diese erste Monografie über Gottfried D. W. Berthold ein Fundament für die Beurteilung seines OEuvres und seiner Wirkung auf die Phykologie bzw. die Botanik. Sie ist eine angemessene Erinnerung an ihn und ermöglicht eine gebührende Würdigung seines Wirkens. Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte der Georgia Augusta.
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