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Tradition und Moderne in der Literatur der Schweiz im 20. Jahrhundert
dr. Eve Pormeister and dr. Hans Graubner
2008
In den in diesem Band zusammengetragenen Beiträgen wird die Präsenz des literarischen Übervaters der Schweizer Literatur, Gottfried Kellers, bei Autoren der 1960er Jahre wie Otto F. Walter, Hugo Loetscher, Adolf Muschg und Urs Widmer gezeigt. Diese engagierten Autoren, die sich zwar in die demokratische Tradition der Schweiz stellen und zu Keller in ein fast identifikatorisches Verhältnis treten, spielen anlässlich der veränderten politischen Öffentlichkeit im 20. Jahrhundert jedoch eine entschieden andere Rolle als ihr großes literarisches Vorbild. Aus der Sicht der Tradition und der Moderne werden im Hinblick auf die Schriftform und das Autobiographische sowie auf die Dorfwirklichkeit und die Karnevalisierung der Literatur die poetischen Auffassungen von zwei anderen Klassikern der Schweizer Literatur, von Robert Walser und Meinrad Inglin, in den Mittelpunkt der Betrachtungen und Diskussionen gerückt. Mit ihren Versuchen, die prekäre Nachkriegssituation in tragikomischen Dramen zu verarbeiten, kommen die beiden großen Beobachter der Auswirkungen des Faschismus, Frisch und Dürrenmatt zur Sprache. Vorgestellt wird Dürrenmatts politisches Engagement an seiner Auseinandersetzung mit dem „Vater der Wasserstoffbombe“, Edward Teller, die bei einer Fernsehdiskussion stattgefunden hatte. Der Einbruch der Moderne in die Familie wird an Autoren wie Erica Pedretti, Thomas Hürlimann und Silvio Blatter vorgeführt. Besonderes Augenmerk gilt jüngeren Autoren und Autorinnen wie Peter Stamm oder der zu Unrecht weniger bekannten Gertrud Leutenegger.
This book is included in DOAB.
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