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Architektur immaterieller Arbeit

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The book takes up the (post-)operaist concept of immaterial labour (cf. Maurizio Lazzarato: 1998, Toni Negri, Michael Hardt: 2000) and relates it to spatial processes and architectural projects from the 1960s. The book’s title is the hypotheses of its investigation. It allows to be exemplified with the following questions: Do we find, parallel to a dominant cultural practice of immaterial labour new forms and orders of architecture? Which forms does it take on? Or does workplace architecture disappear at all parallel to the blurring of the formerly clearly marked spaces of the factory?

Das Buch nimmt das (post-)operaistische Konzept der immateriellen Arbeit (Maurizio Lazzarato: 1998, Toni Negri, Michael Hardt: 2000) auf und setzt es mit räumlichen Strukturierungsprozessen und Phänomenen der 1960er Jahre in Verbindung. So ist der Titel des vorliegenden Buches auch die Hypothese der Untersuchungen und lässt sich durch folgende Leitfragen explizieren: Finden sich mit der heute in den westlichen Industrienationen dominierenden kulturellen Praxis der immateriellen Arbeit auch neue Formen und Ordnungen der Architektur? Oder verschwindet mit den klar definierten Räumen der Fabrik auch die Arbeitsarchitektur im Allgemeinen?Dabei wird Architektur als Mittel der Subjektivierung und als Teil der Organisation und Repräsentation von Produktionsprozessen verstanden, die direkt an die disparaten Formen des Kapitalismus angeschlossen ist. In ihren herausragenden Beispielen kristallisieren sich die Vorstellungen, wie Menschen sich versammeln, wie Menschen produktiv gemacht werden können und wie man die Versammlung von Menschen kontrolliert und steuert. Im vorliegenden Buch bespreche ich signifikante Beispiele von Arbeitsarchitekturen der 1960er Jahre, die sich im gesellschaftlichen Diskursfeld rund um Automation und Freizeitgesellschaft aufspannen. Sie erlauben, die Konturen einer Architektur zu analysieren, die die Tendenz veränderter Produktionsmodi und Arbeitsbedingungen einer wertschöpfenden, immateriellen Tätigkeit im Moment ihres Entstehens modellhaft sichtbar macht. Im ersten Teil gehe ich auf die Mobilisierung der vormals geschlossenen Produktionsräume ein. Anhand der weltweit ersten realisierten Bürolandschaft Buch und Ton für den Bertelsmann-Konzern, ihrer architektonischen Antithese, des Bürobaus für die niederländische Versicherungsanstalt Centraal Beheer und des emanzipatorisch konzipierten Freizeitprojekts Fun Palace bespreche ich die Versuche, einer neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Theorie nach dem Zweiten Weltkrieg – der Kybernetik – eine (architektonische) Form und Organisation zu geben und zeige die räumlichen Konsequenzen dieser Bemühungen auf. Im zweiten Teil diskutiere ich Strategien des Einrichtens: Das experimentelle Architekturprojekt Mobile Office, die Performance Bed-In und das Freizeitprojekt Gelbes Herz stehen dabei für verschiedene Strategien, mit einer neuen Lebenskonzeption und ihren räumlichen Bedingungen umzugehen. Zugleich formulieren die Projekte auf unterschiedliche Weise eine architektonische Praxis, die einem Konzept von Arbeit, die mit dem Leben konvergiert und sich in der Gesellschaft verteilt, Genüge leistet.

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Keywords

  • 1960s
  • Arbeitsplatzarchitektur
  • Architecture
  • Architektur
  • Büroarchitektur
  • design theory
  • immaterial labour
  • immaterielle Arbeit
  • Kybernetik
  • The arts
  • thema EDItEUR::A The Arts::AM Architecture
  • workplace architecture

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DOI: 10.26530/oapen_441449

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