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Die Publikation handelt von der Pionierzeit der "elektrischen Instrumente" im deutschsprachigen Raum. Sie beruht im Wesentlichen auf einem Forschungsauftrag des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Projekt Nr. 9382), bei dem vor allem die Popularisierung dieser Instrumente im Vordergrund stand. Von den ersten Versuchen ausgehend, wird anhand von sorgfältig recherchierten Originaldokumenten die Entwicklung im untersuchten geographischen Raum vorzugsweise im Zeitintervall von 1920 bis 1945 behandelt. Nach einer kurzen Darstellung der ins 19. Jh. zurückreichenden Wurzeln beginnt die Untersuchung mit einer kritischen Wertung der Konstruktionen und deren Präsentation in den 1920er Jahren (insbesondere Jörg Mager, Lev Termen und den Reaktionen der Fachwelt und der Öffentlichkeit). Dazu kommen Konstruktionen, die zwar in dieser Zeit entstanden, jedoch erst später in Erscheinung traten: die elektro-optische und elektromagnetische Tonerzeugung. Für beide Prinzipien gibt es Beispiele in Österreich und Deutschland, die in die 1920er Jahre zurückreichen. Eine repräsentative Presseschau zeigt die unterschiedliche Auffassung der Verwertbarkeit der elektrischen Instrumente vom Standpunkt der Techniker, der Musiker und der Öffentlichkeit. Das folgende Jahrzehnt wird der politischen Entwicklung wegen in mehreren Teilen behandelt. Die ersten zwei Jahre waren vor allem von der Erfindung des Trautoniums, des Neo-Bechstein-Flügels, des Elektrochords und des Hellertions geprägt. In dieser Zeit entwickelte sich Berlin (insbesondere durch das Heinrich Hertz Institut und die Rundfunkversuchsstelle) zu einem Zentrum der "elektrischen Musik". Auch die ersten großen öffentlichen Präsentationen auf den Berliner Funkausstellungen fanden 1931 und 1932 statt. Nach 1933 veränderte sich jedoch nicht nur die politische Lage, sondern auch die kulturpolitischen Voraussetzungen für die Verwendung elektrischer Instrumente. Die politische Nähe zum NS Regime und das Wohlwollen des Propagandaministeriums spielten eine wesentliche Rolle. Die Entwicklung zeigte, dass das Trautonium, die Orgelkonstruktionen von Oskar Vierling und das Hellertion Bruno Helbergers im offiziellen Musikbetrieb weiter verwendet wurden. Vierlings "Großtonorgel" wurde bei offiziellen Anlässen eingesetzt, hingegen wurde die Entwicklung der Lichttonorgel Edwin Weltes gestoppt, weil er mit einer Jüdin verheiratet war. Oskar Salas Arbeit spielt im Spannungsfeld zwischen Technik, Politik und Musik eine wichtige Rolle. Nachdem bislang keine ausführliche Dokumentation der Arbeit Jörg Magers (der für sich eine besondere Rolle in Anspruch nahm) verfügbar war, ist diesem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet. Einer kurzen Darstellung der Folgewirkungen nach 1945 folgt ein ausführlicher Anhang, der das ermittelte Material offenlegt: Aufführungsdaten, Tondokumente, technische Dokumentationen und über 600 Patente werden aufgelistet. Die Arbeit beruht auf umfangreichem Originalmaterial, da es sich beim Studium der Sekundärliteratur zeigte, dass viele Details auf nicht weiter nachvollziehbaren Quellen beruhen. Die Fakten sind sorgfältig in Fußnoten dokumentiert, das Buch versteht sich daher auch als grundlegende Quellensammlung für weiterführende wissenschaftliche Arbeit.
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