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Villenarchitektur am Semmering
Günther Buchinger and Christian Chinna
2006
Das vorgelegte Werk ist als zweiter - unabhängiger - Band einer zweiteiligen Publikation verfasst worden, die sich mit den kulturhistorischen und architekturgeschichtlichen Aspekten der Hotel- und Villenbauten am Semmering im südlichen Niederösterreich beschäftigt. Die Arbeit ist das Ergebnis eines einjährigen, vom FWF geförderten Forschungsprojektes (Nr. P 13959), das unter der verantwortlichen wissenschaftlichen Leitung des Antragstellers (Univ.-Prof. Dr. Mario Schwarz) gestanden ist. Der forschungsbeauftragte Bearbeiter Dr. Günther Buchinger erstellte im Rahmen einer flächendeckenden Untersuchung eine kunsthistorisch-architekturgeschichtliche Bestandsaufnahme der Landhäuser und Villen am Semmering. Die Arbeit umfasst neben detaillierten bauhistorischen Erhebungen der einzelnen Objekte umfassende Ergebnisse über die Auftraggeber sowie über die Architekten und Baumeister. In weiterer Folge wurden umfangreiche stilgeschichtliche Analysen ausgearbeitet. Durch die Aufklärung der Entstehungsumstände der Objekte, über biographische Untersuchungen der Bauherren und Baumeister, konnte der strukturelle Hintergrund der am Semmering künstlich entstandenen Siedlung verständlich gemacht werden. Es bietet sich das Bild einer in der Wiener Gesellschaft einflussreichen sozialen Gruppe, die hier aus persönlichen, teils über verwandtschaftliche Beziehungen, teils über geschäftliche Interessen vermittelten Motiven das zur Entstehungszeit neuartige, zukunftsweisende Konstrukt eines Urlaubs- und Erholungsortes im Sinne eines "Freizeitparadieses" schuf. Die dabei entstandene Villenkolonie diente durchaus nicht nur zum privaten Gebrauch, sondern wurde gleichzeitig auch fremdenverkehrsorientiert - teils im Zusammenhang mit dem Hotelbau - genutzt. In seinen stilanalytischen Untersuchungen gelingt es Günther Buchinger überzeugend nachzuweisen, dass der vielfach unter dem Begriff "Heimatstil" , "vernakuläre Architektur" oder "Schweizerhausstil" zusammengefasste Typus tatsächlich als eine Sonderform der allgemeinen Entwicklung des Historismus an der Wende vom Strengen Historismus zum Späthistorismus zu bewerten ist. Im Sinne des Strengen Historismus wurden Vorlagenmuster konkreter Architekturvorbilder - vorzugsweise aus Publikationen über historische Schweizer Landhausarchitektur - herangezogen und extensiv zitiert . In der Folge entwickelten sich die Formen im Sinne des Späthistorismus in freier Entfaltung weiter und nahmen auch erste Jugendstilelemente in das Gesamtrepertoire auf. Die Forschungsergebnisse erscheinen vor allem für die Beurteilung der bisher weitgehend unerforschten Werke der Architekten Franz v. Neumann und Josef Bündsdorf bedeutend, ebenso aber auch für das Gesamtbild der Tätigkeit des vielbeschäftigten Wiener Architekturbüros Fellner & Helmer, dessen Theaterbauten bereits Gegenstand ausführlicher wissenschaftlicher Untersuchungen waren, deren Villen- und Hotelbauten jedoch noch weitgehend unbearbeitet sind. Die Arbeit ist in einen katalogartig abgefassten Teil, der die einzelnen Objekte darstellt, und einen zusammenfassenden Ergebnisbericht übersichtlich gegliedert und reich mit Objektaufnahmen, Plandokumentationen und Vergleichsabbildungen versehen.
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Keywords
- Architecture
- Architecture, Domestic
- Bauernhof
- die Region Semmering
- Domestic Architecture
- historic architecture
- historic architecture, the region of Semmering, southern Lower Austria
- historische Architektur
- historische Architektur, die Region Semmering, südliches Niederösterreich
- History
- Humanities
- southern Lower Austria
- südliches Niederösterreich
- the region of Semmering
- thema EDItEUR::N History and Archaeology::NH History
- villa