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Im Forschungsprojekt Georg Lukács und Wien wurde das Verhältnis zwischen der intellektuellen Entwicklung des jungen Georg Lukács und der Kultur der Wiener Jahrhundertwende untersucht. Schwerpunkt war es daher, Lukács' Tätigkeit nach Aspekten zu untersuchen, welche mit der Wiener Kultur um 1900 in Zusammenhang stehen.Als erstes wurde das über das Thema. 'Lukács und Wien' in der bisherigen Forschung Gesagte festgehalten. Es wurde anschließend das methodische Vorgehen der als Standardwerke geltenden Kulturstudien über die Wiener Jahrhundertwende skizziert und die Methode der vorliegenden Arbeit bestimmt. Die relevanten biographischen Fakten wurden in den zwei Kapiteln über Lukács' Leben und über seine Ausbildung mit Schwerpunkt auf der Frage nach der Vermittlung der Probleme der zeitgenössischen österreichischen Philosophie an ihn - festgehalten. Wesentlich erscheint die Wirkung von Rudolf Kassner auf Lukács' Denken um 1910 zu sein. Eine zentrale Stelle nehmen Lukács' literaturkritische Texte über das moderne österreichische Drama und insbesondere über die Literatur von Arthur Schnitzler und Richard Beer-Hofmann ein. Die in diesen Texten entwickelten Theorien wurden von Lukács in einer Diskussion mit Mihály Babits bzw. im Text Ästhetische Kultur präzisiert. Anschliegend wurden die für die Fragestellung des Projekts relevanten Thesen von Lukács' Heidelberger ästhetischen Schriften analysiert. Die Einsicht in die in Lukács-Texten erscheinenden Theorien, welche im Forschungsprojekt mit den soeben aufgezählten Schritten gewonnen worden ist, wurde mit Überlegungen zur 'jüdischen Frage' bzw. mit der Analyse der Begriffe 'Liberalismus', 'Kultur' und 'Moderne' vertieft. Gleichzeitig wurde Lukács' Tätigkeit in den Kontext von 'Mitteleuropa' gesetzt. Abschließend wurde die Frage beantwortet, welche Bedeutung Lukács' Verhältnis zu Wien für seine weitere Entwicklung hatte.Ergebnis des Projektes ist die Einsicht, daß Georg Lukács im Kontext von Modernität und Mitteleuropa betrachtet werden muß, um seine Tätigkeit, und auch ganz konkret seine einzelnen Texte verstehen zu können. Berücksichtigt man sein widersprüchliches Verhältnis zu Wien um 1900, zur Moderne und zu Mitteleuropa nicht, bleibt er ein verirrter Einzelner. Ein weiteres, und vielleicht noch bedeutenderes Ergebnis ist: Stellt man Lukács in den Zusammenhang mit jenen geistesgeschichtlichen. Erscheinungen, gewinnen diese Erscheinungen selbst an Dimensionen, welche ihr Verstehen erst ermöglichen.
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- Ästhetik
- Georg Lukacs
- Georg Lukacs, Vienna around 1900
- History
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