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Der hamburgische Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929), der mit seinen kulturwissenschaftlichen Ideen auf dem Gebiet der Renaissanceforschung federführend wurde, hatte in Fritz Saxl (1890-1948), Kunsthistoriker, später Bibliotheksleiter und Institutsdirektor, einen Wissenschaftler zur Seite, der Warburgs pluridisziplinäre Forschungsmethode mitprägte und institutionalisierte. Mit seinen eigenen Forschungen zu Fragen des späten Altertums und des Mittelalters gab Saxl entscheidende Impulse zum Wissenschaftsverständnis der Kulturwissenschaft. Saxl, der als Bibliothekar das Bibliothekssystem der "guten Nachbarschaft" der Bücher ausbaute, leistete damit einen weiteren Beweis seiner Denkstrategien, die Hyperlinks - ohne elektronische Technologie natürlich - vorwegnahmen. Er war es, der die Bibliothek Warburgs aus einem engen privaten Bibliotheksbetrieb herausschälte und sie zum Kern eines internationalen Netzwerkes für Wissenschaftler machte. Saxl selbst nannte sich einen Wanderer durch die Museen und Bibliotheken Europas, einen Landarbeiter, der das Stück Boden zwischen Kunstgeschichte, Literatur, Naturwissenschaft und Religion beackerte. Seine eigenen Forschungen erstreckten sich auf viele Gebiete, auf die auf Archivarbeiten in ganz Europa aufgebauten Untersuchungen zu illuminierten astrologischen und mythologischen Handschriften des Mittelalters, die in drei umfassenden Verzeichnissen ihren Niederschlag fanden; weiters stellte er Untersuchungen zu antiken Religionen, den Übergängen von paganer zur christlichen Tradition, Mithras sowie zu den venetianischen Malern Bellini und Tizian an. Sein großes Interesse galt Rembrandt sowie dem 17. Jahrhundert, englischen mittelalterlichen Skulpturen und Siegeln. Neben diesen wissenschaftlichen Leistungen bestechen die institutsorganisatorischen Aufgaben, in denen Saxl Großes geleistet hatte. Warburg, der von ihm als dem "Juniorpartner" sprach, schätzte dessen wissenschaftliche Ehrlichkeit und Gründlichkeit, aber verkannte letztlich die Leistungen auf administrativen und organisatorischen Gebieten, die alleine die Konsolidierung einer Privatbibliothek in ein international anerkanntes Lehr- und Forschungsinstrument in Deutschland, und dann ein zweites Mal in Großbritannien, ermöglicht hatten.Als Nachfolger Warburgs bemühte sich Saxl, den Problemstellungen Warburgs treuzubleiben sowie neue Wege zu gehen. Saxl forderte seine Studenten und Kollegen, setzte sich aber auch für sie ein, wie für Roger Hinks, der seinen Posten im British Museum im Zuge der Affäre um die Reinigung der Elgin Marbles verloren hatte. Er stellte Anthony Blunt als Herausgeber der Veröffentlichungen an, er holte sich Ernst H. Gombrich 1936 aus Wien. Er war das grosse Vorbild für den jungen Kunsthistoriker John Pope-Hennessy, später Direktor des Victoria and Albert Museum und des British Museum.Heute ist das Warburg Institute ein postgraduate Forschungsinstitut zur Erforschung der Ideengeschichte, ein Forum für Wissenschaftler wie Studenten. Dass bis zum Jahre 1933 in Hamburg und dann ab 1934 in London ein Studier-, Lehr- und Publikationsbetrieb aufrechterhalten werden konnte, spricht für das persönliche Engagement der Angestellten wie für deren unermüdlichem Einsatz sowie vor allem für Saxls intellektuellem Mut und Sinn für praktische Lösungen. Dieser Einsatz war mit ein Grund zu Saxls frühen Tod mit 58 Jahren.
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- astrological illuminations
- Bibliothek
- Biography & True Stories
- Dürer
- Hamburg
- London
- Organizational Achievements
- Rembrandt
- Saxl Biography
- Saxl´s way with words
- Scholary Achievements
- thema EDItEUR::D Biography, Literature and Literary studies::D Biography, Literature and Literary studies::DN Biography and non-fiction prose
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