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Ost-West-Wanderung in Europa
Heinz Faßmann and Rainer Münz
2000
1989/90 fiel der Eiserne Vorhang. Nach mehr als 40 Jahren erheblicher Einschränkungen wurde die legale und unbürokratische Anreise aus den Staaten Ostmittel- und Osteuropas wieder möglich. Genauso leicht wurde die Ein- und Rückreise dorthin. Unmittelbar nach Ende des Ost-West-Konflikts begannen die Bürger Ostmittel- und Osteuropas, von dieser neuen Reisefreiheit Gebrauch zu machen. Etliche versuchten, in ein westliches Land auszuwandern. Angesichts solcher Zuwanderung verflog die Euphorie über das Ende der politischen Spaltung Europas im Westen relativ rasch. Mehr noch als die tatsächliche Migration beunruhigten aber diverse Umfragen, Hochrechnungen und Prognosen die öffentliche Meinung. Es entstand eine teilweise unreflektierte und vordergründige, aber politisch höchst wirksame Angst vor einer neuen Völkerwanderung in Europa. Mehr als zehn Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs können nun tatsächliche Größe und Entwicklung der Ost-West-Wanderung in Europa klar abgeschätzt werden. Damit befasst sich dieses Buch. Es enthält eine Übersichtsdarstellung und elf Länderkapitel. Diese beinhalten jeweils einen historischen Rückblick, eine Darstellung der wichtigsten Veränderungen seit 1989/90 und eine Einschätzung der zukünftigen Migrationsentwicklung.
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