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Gehen oder bleiben?

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Die Geschlechtersegregation ist nach wie vor ein zentrales Strukturmerkmal des deutschen Berufsbildungssystems. Trotz zahlreicher Initiativen zur Förderung geschlechtsuntypischer Berufswahlen bleibt die Verteilung von Frauen und Männern auf Ausbildungsberufe stark polarisiert. Dabei stellt sich die Frage, warum geschlechtsuntypische Ausbildungsverhältnisse nicht nur selten eingegangen, sondern häufig auch vorzeitig beendet werden. Die Dissertation beleuchtet das bislang wenig erforschte Phänomen der erhöhten Vertragslösungsneigung in geschlechtsuntypischen Ausbildungsverhältnissen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass sich junge Menschen weiterhin vorwiegend für Berufe entscheiden, in denen das eigene Geschlecht in der Mehrheit ist. Wenn es doch zu einer geschlechtsuntypischen Berufswahl kommt, bestehen erhöhte Risiken für eine Vertragslösung. Die Arbeit setzt genau hier an und untersucht, warum geschlechtsuntypische Ausbildungsverhältnisse überdurchschnittlich häufig vorzeitig gelöst werden. Im theoretischen Teil der Arbeit wird die strukturelle Geschlechtersegregation des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes aufgearbeitet und mit Erkenntnissen zur Vertragslösungsforschung verknüpft. Anschließend werden theoretische Erklärungsansätze zur vorzeitigen Vertragslösung vorgestellt und um geschlechtsspezifische Perspektiven ergänzt. Der empirische Teil basiert auf einer quantitativen Befragung von Auszubildenden mit und ohne Vertragslösungsneigung in geschlechtsuntypischen und geschlechtstypischen Ausbildungsverhältnissen. Damit ermöglicht die Studie sowohl inter- als auch intrageschlechtliche Vergleiche und eröffnet neue Perspektiven auf die subjektiven und strukturellen Ursachen von Vertragslösungen. Die Dissertation liefert nicht nur neue Erkenntnisse zur Bildungsentscheidung junger Menschen, sondern leistet auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung präventiver Maßnahmen. Sie ist ein wichtiges Werk für Wissenschaft, Praxis und Berufsbildungspolitik, das zur Reduktion geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beitragen kann. Die freie Verfügbarkeit der E-Book-Ausgabe dieser Publikation wurde ermöglicht durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, den Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (FID) und ein Netzwerk wissenschaftlicher Einrichtungen und Bibliotheken zur Förderung von Open Access in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften.

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DOI: 10.3278/9783763979110

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