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Auf den ersten Blick scheint die militärische Auftragsforschung, welche angesichts ihrer Zweckorientierung stets die Autonomie der Forschenden einzuschränken droht, nicht mit der grundlagenorientierten Forschung der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) vereinbar zu sein. Nach Aufhebung alliierter Forschungsverbote und der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik musste sich jedoch auch die MPG seit 1955 mit der vom Verteidigungsministerium geforderten „Wehrforschung“ auseinandersetzen. Diese Studie untersucht, wie die MPG trotz ihres distanzierten Verhältnisses zur militärischen Auftragsforschung diese institutionell in ihr Portfolio integrierte. Anhand von Fallbeispielen der biologische Waffenforschung und der Lieferung von Nukleartechnologie für das pakistanische Atomwaffenprogramm zeigt Florian Schmaltz Risiken und Folgen der Dual-Use-Problematik in militärisch nutzbarer Grundlagenforschung auf. Zugleich lehnten führende Physiker der MPG 1957 jegliche militärische Kernforschung (Göttinger Erklärung) ab und zahlreiche Angehörige der MPG engagierten sich in den 1980er Jahren in der Friedensbewegung gegen die Raketenstationierung und die Weltraumrüstung (SDI-Programm).
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Keywords
- Atombombe
- Biologische Waffen
- Bundesministerium der Verteidigung
- Chemische Waffen
- Friedensbewegung
- Göttinger Erklärung
- NATO-Doppelbeschluss
- Strategic Defense Initiative (SDI)
- thema EDItEUR::N History and Archaeology::NH History::NHD European history
- Wissenschaftsgeschichte
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DOI: 10.13109/9783666303425Editions
