Explore
Carl Junker, Zum Buchwesen in Österreich
Murray Gordon Hall
2001
Wer sich heute mit der Geschichte des Buchwesens in Österreich befassen will, kommt um die Publikationen von Carl Junker (1864-1928) nicht herum. Man kann ohne weiteres die Worte Junkers, die auf die Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz, seit 1860 das offizielle Organ der österreichischen Buchhändler gemünzt waren, auf seine Veröffentlichungen beziehen: ,Die 50 Bände, die jetzt vorliegen, mag man über vieles darin noch so ungünstig urteilen, sind für den künftigen Kulturhistoriker, der sich mit der Geschichte unseres Buchhandels beschäftigen wird, ein standard-work, auf das er immer wieder wird zurückgreifen müssen." Mit seinen Arbeiten über den österreichischen Buchhandel bzw. das österreichische Verlagswesen leistete Carl Junker einen Beitrag, der bis heute - mehr als 60 Jahre nach seinem Tod - seinesgleichen sucht. Der Stand der Forschung bei seinen Artikeln und Abhandlungen, seinen Monographien, ist vielfach noch der von heute. So manches Material, das als Grundlage seiner Studien diente, stellt uns heute nicht mehr zur Verfügung, sodaß seine Ausführungen gleichsam zum Quellenmaterial mutiert sind. Seine kleine Glosse "Die Katastrophe in Wien" z.B. berichtet authentisch über den Verlust von unersetzlichen, grundlegenden Dokumenten und Akten aus dem Bestand "Staatsarchiv des Innern und der Justiz", die im Justizpalast untergebracht waren und dem Brand zum Opfer fielen. Darunter befanden sich u.a. sämtliche Zensur- und Polizeiakte von der josefinischen Zeit bis ans Ende des vorigen Jahrhunderts. Verloren gingen auch an die hundert Aktenfaszikel, die sich ausschließlich auf das Zeitungswesen bezogen. Darunter waren auch Unterlagen zur Geschichte des Buchhandels. Wie Junker berichtet, blieb von den ca. 10.000 dicke Aktenbündel und Kartons umfassenden Sammlungen fast gar nichts übrig.Die vorliegende Ausgabe umfaßt sämtliche einschlägige selbständige Publikationen Junkers, darunter gewichtige Monographien aber die Firmen Gerold, Hö1der-Pichler-Tempsky und Friedrich Jasper genauso wie seine kritische Analyse aber den Stand des Urheberrechts in Österreich-Ungarn zur Jahrhundertwende und seine materialreiche Studie zur österreichischen Pressegeschichte ein.Sein besonderer Einsatz vor der Jahrhundertwende gilt der Einführung der Dezimalklassifikation im Bibliothekswesen. Von unschätzbarem dokumentarischem Wert sind seine historischen Beiträge über die Standesvertretung. Er ist es, der die Geschichte und Entwicklung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler (1899) sowie der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler (1907) in zwei höchst informativen Festschriften aufzeichnet und nach dem Weltkrieg Gedanken über die Reorganisation des Buchhandels zu Papier bringt. Findet eine Buchausstellung statt, wird nicht selten, wie für Paris im Jahre 1900 oder für die Bugra in Leipzig 1914, Junker eingeladen, mit seinem Fachwissen einen entsprechenden Katalogbeitrag zu liefern. Carl Junker starb 1928, noch bevor er eine Geschichte wichtiger österreichischer Buchhandlungen zum Druck befördern konnte. Auch diese Texte werden in den vorliegenden Band, der durch fünf Register (Personen-, Firmen-, Sach-, Orts sowie Zeitschriften und Zeitungsregister) erschlossen wird, aufgenommen.
This book is included in DOAB.
Why read this book? Have your say.
You must be logged in to comment.
Rights Information
Are you the author or publisher of this work? If so, you can claim it as yours by registering as an Unglue.it rights holder.Downloads
- 103 - pdf (CC BY-ND) at OAPEN Library.
- 96 - pdf (CC BY-ND) at OAPEN Library.
Keywords
- Austria
- Buchhandel
- Buchhändler
- Buchhandlung
- Buchwesen
- Copyright
- Österreich
- press history
- Pressegeschichte
- publishing history
- Reference, information & interdisciplinary subjects
- thema EDItEUR::G Reference, Information and Interdisciplinary subjects
- Urheberrecht
- Verlagsgeschichte
- Wien