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Die Schloßanlage von Schönbrunn wurde 1996 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Das Welterbe-Komitee der UNESCO anerkannte 1996 mit der Aufnahme Schönbrunns, "daß das Schloß und der Park Schönbrunn in Wien - Wahrzeichen eines großen Erbes und einer der wichtigsten Eckpfeiler der Geschichte Österreichs - von universell herausragendem Wert sind", wie Mounir Bouchenaki, der Direktor des UNESCO World Heritage Center, ausführt.Mit dieser Auszeichnung ist die Verpflichtung zur Erhaltung dieser Anlage, die notwendigerweise mit deren Erforschung verbunden ist, nicht erst geschaffen worden, aber verstärkt ins öffentliche Interesse und Bewußtsein getreten.Dieses Denkmal wird seit 1992, nach der Auflösung der Schloßhauptmannschaft Schönbrunn, von der "Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m. b. H." verwaltet. Dies erfolgt aufgrund des von allen Parteien beschlossenen Bundesgesetztes vom 1. Oktober 1992, dessen erster Punkt lautet: "Erhaltung der Substanz, Bewahrung, Förderung und Pflege des Kulturdenkmals Schloß Schönbrunn als Gesamtanlage, Baudenkmal, Kulturgut, historische Gartenanlage und Stätte wissenschaftlicher Betätigung unter besonderer Bedachtnahme auf die geschichtliche Bedeutung des Schlosses."Innerhalb der letzten zehn Jahre, von 1992-2002, wurde der Schloßbau, seine Nebengebäude und die in seinem Park befindlichen Bauwerke mit einem Gesamtkostenaufwand von einer Milliarde Schilling (ca. 73 Millionen Euro) restauriert. Diese Arbeiten wurden auf Initiative des technischen Direktors der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, DI Dr. Wolfgang Kippes, durch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen begleitet. Dazu zählt auch die vorliegende Arbeit, die im Zuge zweier FWF-Forschungsprojekten (P-12208-HIS und P-14326-ARS) entstand. Deren Leitung hatte Univ.-Prof. Dr. Artur Rosenauer, Ordinarius für Österreichische Kunstgeschichte an der Universität Wien, inne.Anlaß für die beiden Forschungsprojekte waren die völlig überraschenden Bodenfunde, die bei Bauarbeiten 1994 im Mittelbereich des Hauptbaues entdeckt und anschließend von der Abteilung Bodendenkmale des Bundesdenkmalamt freigelegt wurden. Es handelt sich um Reste der Vorgängerbauten des von Johann Bernhard Fischer von Erlach ab 1695/96 erbauten Schlosses. Der Fund an dieser Stelle war insoferne ganz unerwartet, als die Schönbrunnforschung bis dahin einhellig der Auffassung war, daß die Vorgängeranlage viel weiter östlich an der (heutigen) Grenze zu Meidling lag.Die Bodenfunde von 1994/95 brachten keine Klärung der frühen Baugeschichte Schönbrunns vor der zweiten Türkenbelagerung von 1683. Sie ließen vielmehr bewußt werden, wie unzureichend diese Periode Schönbrunns, das vor 1642 Katterburg genannt wurde, bislang erforscht war. Was vor allem fehlte, war eine archivalische Grundlagenarbeit mit einer kritische Analyse der Schrift- und Bildquellen. Es war von vornherein klar, daß sich diese Quellenarbeit nicht allein auf die Baulichkeiten beschränken kann, sondern auch die Besitz- und Nutzungsgeschichte miteinbeziehen muß, da diese unmittelbaren Einfluß auf das jeweilige Baugeschehen hat. Mehr noch: Es war auch erforderlich, die an Schönbrunn westlich und östlich angrenzenden Gebiete von Hietzing und Meidling zu erfassen, denn nur so ließ sich die vormalige Größe des Anwesens Katterburg innerhalb der verschiedenen Zeitabschnitte rekonstruieren. Dabei konnten die schriftlich belegbaren Anfänge des Denkmals Schönbrunn bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden, womit sich ein über 500jähriger Untersuchungszeitraum ergab.Einerseits verleiht die spätere Stellung Schönbrunns als Lustort und Residenz der österreichischen Landesfürsten dem Vorausgegangenen Bedeutung. So gesehen repräsentiert Katterburg gleichsam die "Vorgeschichte" von Schönbrunn. Andererseits zeigt sich bei näherer Untersuchung, daß Katterburg eine sehr wechselhafte "eigene Geschichte" besitzt, die engstens mit dem Stift Klosterneuburg, einem der bedeutendsten Klöster Österreichs, zusammenhängt.
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- Acker
- Habsburger
- Habsburger, Schönbrunn, historical garden
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- historische Gärten
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