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Die deutsche Reformation zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit
Thomas A. Brady Jr.
2001
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Auch der Umgang der Historiker mit der deutschen Reformation des frühen16. Jahrhunderts kennt Konjunkturen. Aus dem Tal des Desinteresses, indas die Forschung sie zwischen 1918 und 1960 hat fallen lassen, ist siestrahlend wieder auferstanden. Längst nicht mehr das epochemachendeEreignis in der Geschichte der deutschen Nation, als das Ranke sie ein-und zugeordnet hatte, wird die Reformation heute zwischenSpätmittelalter und Frühmoderne verortet und bewusst in das europäischeBeziehungsgeflecht eingebunden. Nichtsdestoweniger folgen die Beiträgedes vorliegenden Bandes unterschiedlichen Deutungsansätzen,interpretieren die Reformation des 16. Jahrhunderts aus dem Geist des14. und vor allem des langen 15. Jahrhunderts, setzen sie in Bezug zumWandel fürstlicher Herrschaft und der Entwicklung kommunalerEigenständigkeiten, der Krise bürgerlichen Wertedenkens undwirtschaftlicher Umbrüche. Theologische Neubestimmungen und kirchlicheVerfallserscheinungen werden vor dem Hintergrund einer langfristigenindividuellen und kollektiven Emanzipation diskutiert - wobei mit derBetonung eines derartigen prozessualen historischen Kontinuums eineÄnderung der Sprachregelung einhergeht, die die Reformation zu einerReformation werden lässt.
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DOI: 10.1515/9783486594478Editions
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