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Weshalb wurde das systematische Beobachten des Wetters zu einer Aufgabe des schweizerischen Bundesstaats? Und was bedeutete dies für die Meteorologie und Klimatologie als Wissenschaft, aber auch für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Wetter? Franziska Hupfer untersucht eine Epoche der Schweizer Geschichte, in der sich ein neues Verhältnis von Wissenschaft, Staat und Nation entwickelte. Die Geschichte der Meteorologie und Klimatologie in den Jahrzehnten um 1900 zeigt, wie eng das politische Projekt des Nationalstaats mit der Entstehung wissenschaftlicher Einrichtungen verbunden war. Im Zentrum der Untersuchung steht die Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt, die sich in dieser Zeit als wichtige Akteurin im Wissensfeld etablierte. Sie organisierte ab 1863 eine landesweite Klimabeobachtung mithilfe von Laien. Die formalisierte und zunehmend international standardisierte Erfassung des Wetters brachte ein quantitatives Klimaverständnis hervor. Ab 1880 gab die Zentralanstalt zudem tägliche Wetterberichte mit Prognosen heraus, was politisch erwünscht, aber wissenschaftlich umstritten war. Die Studie zeichnet nach, wie sich die Produktion von Wissen über Wetter und Klima in dieser Phase grundlegend veränderte. Die damaligen Entwicklungen prägen die Datenerhebung, die Forschungspraxis und den gesellschaftlichen Umgang mit der Natur bis heute.
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- 27 - pdf (CC BY-NC-ND) at OAPEN Library.
Keywords
- Geschichte der Klimatologie
- Geschichte der Meteorologie
- Wissenschaft und Nationsbildung