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Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird der Essay nicht nur als textuelles Phänomen gehandelt, sondern auch als »Geisteshaltung« (Musil) und »existenzielle Kategorie« (Bense). In diesem Verständnis macht Aurel Sieber den Essay als metaästhetische Erkenntnisweise greifbar, ohne ihm dafür eine Form aufzwingen zu müssen. Er etabliert eine praxeologische Perspektive, die den Blick nicht nur auf die künstlerischen Erzeugnisse, sondern auf jegliche Aspekte der Produktion richtet. Am Beispiel von Harun Farocki vollzieht er so über vier Jahrzehnte hinweg die Genese einer essayistischen Praxis als genuine Form der Erkenntnis nach.
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