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Erinnerung und kulturelle Bildung
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Sich erinnern zu können, ist ein zentrales Wesensmerkmal des Menschen. Indem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durch Erinnerung in eine sinnstiftende Beziehung gesetzt werden, wird Kollektiven und Individuen Orientierung in der Zeit ermöglicht, können Entscheidungsfindungen unterstützt und Handlungen begründet werden. Gerade im Angesicht zunehmender Diversität und Heterogenität an Schulen bedarf es erinnerungskultureller Bildungsangebote, um einen kompetenzorientierten Umgang zur Einordnung und zum Verständnis der vielfältigen historischen Wissensbestände anzuleiten und ein kritisch-reflexives Bewusstsein gegenüber zeitgenössischer Erinnerungskulturen auszubilden. Inwiefern kann ein reflexiver Umgang mit Erinnerungskultur angeleitet werden? Welche Themen und Formen von Erinnerung bieten sich hier besonders an? Welche Herausforderungen zeigen sich? Wie können diese im Sinne eines modernen Unterrichts und einer zukunftsfähigen Lehrerinnen- und Lehrerbildung genutzt werden? Und welche Professionalisierungsangebote halten gerade die Geistes- und Kulturwissenschaften dafür bereit? In den Beiträgen des Sammelbandes „Erinnerung und kulturelle Bildung. Interdisziplinäre Perspektiven auf Geschichtskultur und zukunftsfähiges schulisches Lernen“ werden aus unterschiedlichen Disziplinen spezifische Phänomene der Erinnerungskultur auf Basis divergierender Erkenntnisinteressen und methodischer Kontexte ausverschiedenen Perspektiven fokussiert. Erinnerungskultur wird dabei einerseits als zu erlernendes System, aber auch als Unterrichtsmedium in den Blick genommen und in ihrer kulturbezogenen Bedeutung beleuchtet. Die Pluralität der fachlichen Bezüge zeigt, dass der Umgang mit Erinnerungskultur als Unterrichtsprinzip verschiedene, historische Ansätze integrierende Schulfächer umfasst. Für die universitäre Lehrerinnen- und Lehrerbildung heißt dies, dass ein reflexives Bewusstsein bezüglich Erinnerungskultur eine fächerübergreifende Zielkategorie darstellt.

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DOI: 10.20378/irb-52549

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