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Aus dem evangelischen Pfarrhaus in Lodz und Umgebung

Aus dem evangelischen Pfarrhaus in Lodz und Umgebung

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Innerhalb von mehreren Dutzend Jahren entstand in Lodz eine Gesellschaft mit extremen sozialen Kontrasten, in der die ethnisch fremde (deutsche und jüdische) Bourgeoisie die führende Rolle spielte. In der Stadt dominierten zwei Schichten, die oben genannte Bourgeoisie und die Arbeiter. Irgendwo am Rande der Gesellschaft gab es noch eine begrenzte Zahl von Vertretern der Intelligenz. Die Mittelschicht, zu der Kleinindustrielle, Beamte und Vertreter der sogenannten freien Berufe wie Ärzte, Lehrer, Journalisten, Rechtsanwälte, Schriftsteller gehörten, existierte ebenfalls nur in geringem Maße. Aber Lodz brauchte solche Menschen, die eine wichtige Trägergruppe gesellschaftlicher Entwicklung und eine stabilisierende Kraft gewesen wären. Zu dieser Gruppe zählen Menschen, die sich um die geistige und moralische Entwicklung der Gesellschaft kümmern. Ihre Rolle beruht darauf, Kultur, Tradition und Glauben aufrechtzuerhalten und die ethischen Werte zu vermitteln. Die Lodzer Gesellschaft, die unter den Bedingungen des Kapitalismus aufwuchs, in dem Geld den wichtigsten Wert darstellte, benötigte eine besondere geistliche Fürsorge. Aus diesem Grund spielten die Geistlichen eine wichtige Rolle in der Stadt. Sie sollten in erster Linie den Glauben in der Gesellschaft verbreiten und für das Seelenheil der Bevölkerung sorgen. Die Lodzer Geistlichen lehrten nicht nur den Glauben oder spielten nicht nur die Rolle moralischer Autorität, oft fungierten sie als Vermittler, Erzieher im kulturellen Bereich. Oft griffen sie zur Feder, um ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Sie verfassten literarische und publizistische Texte auf Deutsch oder Polnisch und veröffentlichten sie in lokalen Zeitungen und Zeitschriften oder seltener in Buchform. Das journalistische und literarische Schreiben war bei lutherischen Geistlichen besonders beliebt. Sie ermöglichten ein ästhetisches Gefühl in einer anderen Form als nur durch die Sonntagspredigt zu entwickeln, den Geschmack für das Schöne in der Kunst zu wecken und die Gläubigen dazu zu führen, ein Gefüge von sinnlichen und geistigen Werten des evangelisch-augsburgischen Glaubens in sich aufzunehmen. Diese Anthologie präsentiert einen kleinen Teil eines umfangreicheren Schrifttums evangelisch-augsburgischer Pastoren aus Lodz und Umgebung von 1839 bis 1939. Den Hauptteil des Bandes bildet die Textsammlung der deutschsprachigen Dichterpfarrer, darunter Philipp Kreutz, Rudolf Gundlach oder August Hermann Müller. Die Publikation ist eine kommentierte Anthologie, also eine Textsammlung mit einem ausführlichen Kommentar zur Geschichte der Stadt und der Entwicklung der evangelisch-augsburgischen Pfarreien aus Lodz und Umgebung im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

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  1. 4 - pdf (CC BY-NC-ND) at Unglue.it.

Keywords

  • 19. Jahrhundert
  • 20. Jahrhundert
  • Deutsche Minderheit
  • Literatur
  • Lutheraner
  • Protestanten
  • Religion
  • Łódź

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DOI: 10.18778/8331-287-3

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