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In Zeiten knapper werdender finanzieller Ressourcen innerhalb des sozialversicherten Gesundheitssystems und der Sorge vor immer weiter um sich greifender „Rationierung“ wecken Berichte über ärztliche Abrechnungsbetrügereien, „Fangprämien“ von Krankenhäusern (für die Überweisung von Patienten) sowie das „Pharmamarketing“ verstärkte Aufmerksamkeit. Mit Rücksicht auf die z.T. außerordentlich hohen Schadenssummen liegt der Ruf nach harter Bestrafung nahe, doch kommt das Strafrecht stets zu spät und vermag vor allem den immateriellen Vertrauensverlust nicht zu kompensieren. Die Suche nach Instrumenten einer effektiven Korruptionsprävention verdient daher weit größere Beachtung, infolgedessen aber ebenso die Frage nach dem tatsächlichen Kriminalitätsgeschehen und nach möglichen „Stellschrauben“ für präventiv wirkende Interventionen. Die Beiträge dieses Bandes, hervorgegangen aus der jüngsten (am 8. Juli 2011 veranstalteten) Jahrestagung des Göttinger Instituts für Kriminalwissenschaften, präsentieren die hierzu bisher vorliegenden Erkenntnisse auf aktuellstem Stand. Sie mögen der interessierten Öffentlichkeit einen seriösen, nicht vom Antrieb massenmedialer Skandalisierung getrübten Einblick in das Ausmaß und die Erscheinungsformen korruptiven Verhaltens im Gesundheitswesen geben und den Experten Anregungen für fruchtbare weiterführende Diskussionen und innovative Problemlösungen.
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